Sachinformation Wasser und Trinken

Warum ist Trinken wichtig?
Wasser erfüllt lebenswichtige Aufgaben im Körper, wie zum Beispiel die Regulation der Körpertemperatur, den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen im Blut und den Abtransport von Stoffwechselprodukten über den Urin. Kinder haben, bezogen auf ihr Körpergewicht, einen erhöhten Wasserbedarf. Jedoch mehr als die Hälfte der Kinder in Deutschland erreicht die empfohlenen Richtwerte für die Wasserzufuhr nicht, schon unter ‚normalen‘ Wetterverhältnissen ohne zusätzlichen Wasserbedarf bei Hitze. Je früher Kinder an ein richtiges Trinkverhalten herangeführt werden, umso größer sind die Chancen, dass dieses Verhalten zur Gewohnheit wird.

Was sollte getrunken werden?
Das beste Getränk ist Wasser – als Trinkwasser aus der Leitung. Trinkwasser in Deutschland ist streng kontrolliert und in hoher Qualität verfügbar. Trinkwasser ist außerdem leicht verfügbar und umweltfreundlich. Letztendlich ist unbedeutend, ob das Wasser aufgesprudelt oder direkt still getrunken wird. Weitere geeignete Getränke sind ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee. Energiehaltige Getränke wie Säfte, Limonaden oder Eistee sind nicht empfehlenswert. Deren Verzehr kann die Entstehung von Übergewicht und Karies fördern. Milch ist mit ihrem Fettgehalt ebenfalls kein Durstlöscher.

Wie viel sollten Kinder trinken?
Es sollte mindestens so viel getrunken werden, dass die Wasserbilanz ausgeglichen ist. Übersteigt die Wasserabgabe über Atemluft, Haut, Urin und Stuhl die Wasseraufnahme über Getränke und feste Nahrung, so ist die Wasserbilanz negativ und der Körper ist nicht ausreichend mit Wasser versorgt. Als Richtwerte gelten unter Normalbedingungen:

1 bis 3 Jahre

700 ml pro Tag

4 bis 6 Jahre

800 ml pro Tag

7 bis 9 Jahre

900 ml pro Tag

10 bis 12 Jahre

1000 ml pro Tag

Die Richtwerte dienen als Orientierungshilfe. Kinder sollten nicht erst trinken, wenn sie durstig sind, weil sie das Durstgefühl oftmals erst zu spät wahrnehmen. Bei hohen Außentemperaturen und/oder starkem Schwitzen durch z.B. sportliche Aktivität ist der Bedarf an Flüssigkeit erhöht. Zusätzlich nehmen die Kinder noch Wasser über die feste Nahrung auf. Bezogen auf die Gesamtwasserzufuhr beträgt der Anteil etwa ein Drittel. In Kita und Schule sollte das Personal von diesen Zusammenhängen wissen und Kinder und Eltern darauf aufmerksam gemacht werden, auch zu Hause ausreichend zu trinken.

Wie kann das Trinken in den Alltag integriert werden?
Gemeinsame Trinkpausen können dabei helfen, dass das Trinken nicht in Vergessenheit gerät, z.B.: Trinken, bevor die Kinder in die Schul¬pause gehen. Trinken, bevor die Schulstunde beginnt. Trinken, bevor mit dem Essen begonnen wird sowie bevor die Kinder vom Essenstisch aufstehen. Trinkpausen während der Sportstunde.

Wie kann das Trinken bei den Kindern zur Gewohnheit werden?
Wenn das Durstgefühl schon vorhanden ist, ist das meist ein Signal des Körpers, dass ihm schon Flüssigkeit fehlt, also schon ein Mangel vorliegt. Daher möglichst: Getränke sollten stets verfügbar für die Kinder bereitstehen. Fachkräfte üben eine Vorbildfunktion aus und sollten deshalb vor den Augen der Kinder regelmäßig Wasser trinken. Ein Wasserspender mit freiem Zugang ist für alle attraktiv und kommunikativ.

Was kann das Wassertrinken attraktiver machen?
Die trinkfit-Studie hat gezeigt, dass leitungsgebundene Trinkwasserspender effektiv sind, um den Wasserkonsum bei Kindern zu erhöhen und der Entstehung von Übergewicht vorzubeugen. Mehr dazu weiter unten.
Eigene Trinkflaschen/Trinkbecher mit Symbolen zur Wiedererkennung motivieren die Kinder zusätzlich zum Trinken.
Die anfängliche Euphorie nach dem Aufstellen der Wasserspender und Freude am Trinken kann durch sogenannte Trinkprotokolle und Trinkposter aufrechterhalten werden. Aber auch ohne Wasserspender kann das Thema aufgegriffen werden und durch Spiele und Lieder für die Kinder an Attraktivität gewinnen. Mehr dazu bei den Modulen Kita und den Modulen Grundschule.

Praxiserfahrungen und Informationen

Praxiserfah-rungen und Informationen

Leitungsgebundene Trinkwasserspender

Welche Aufgaben fallen im laufenden Betrieb an und wie können diese im Schulalltag organisiert werden?
Der Arbeitsaufwand für die Einrichtung im laufenden Betrieb ist gering. Es müssen regelmäßig Kohlensäureflaschen bestellt und gewechselt werden. Eine 10 kg Kohlensäureflasche reicht für ca. 1500 Liter gesprudeltes Wasser. Hygiene und Wartung sollten bei der Auswahl des Wasserspenders berücksichtigt werden. Laufend anfallende Arbeiten sollten im Vorfeld klar zugewiesen und mit den entsprechenden Personen (z.B. Hausmeister, Reinigungsdienst) geklärt werden. Die technische Wartung des Wasserspenders wird üblicherweise in einem regelmäßigen Turnus von der jeweiligen Firma übernommen.

Worauf ist bei der Wahl eines Wasserspenders für Kinder zu achten?
Der Wasserspender sollte grundsätzlich leicht zu bedienen sein. Die Bedientasten müssen in einer kindgerechten Höhe liegen. Die Durchflussgeschwindigkeit sollte so sein, dass Füllzeiten unter 20 Sekunden für 0,5 Liter kohlensäurehaltiges Wasser möglich sind. Falls gekühltes Wasser gewünscht ist, sollte zusätzlich auf eine ausreichende Kühlleistung geachtet werden. Bei den Geräten ist die hygienische Sicherheit von besonderer Bedeutung.

Wie teuer sind solche Geräte?
Die Preise sind vom Anbieter und der Art des Gerätes abhängig. Einige Anbieter bieten Finanzierungsmodelle an, die individuell erfragt werden sollten.

Welche Aufgaben fallen im laufenden Betrieb an und wie können diese im Schulalltag organisiert werden?
Der Arbeitsaufwand für die Einrichtung im laufenden Betrieb ist gering. Es müssen regelmäßig Kohlensäureflaschen bestellt und gewechselt werden. Eine 10 kg Kohlensäureflasche reicht für ca. 1500 Liter gesprudeltes Wasser. Hygiene und Wartung sollten bei der Auswahl des Wasserspenders berücksichtigt werden. Laufend anfallende Arbeiten sollten im Vorfeld klar zugewiesen und mit den entsprechenden Personen (z.B. Hausmeister, Reinigungsdienst) geklärt werden. Die technische Wartung des Wasserspenders wird üblicherweise in einem regelmäßigen Turnus von der jeweiligen Firma übernommen.

Worauf ist beim Standort für den Wasserspender zu achten?
Der Wasserspender sollte an einem Ort stehen, der von den Kindern jederzeit erreichbar ist und an dem der Wasserkonsum einladend wirkt. Stromanschluss, Wasserleitung und Abfluss müssen erreichbar sein. Zudem muss der Standort nach den jeweiligen Brandschutzvorschriften für ein elektrisches Gerät geeignet sein.

Der praktische Umgang

Welche Trinkgefäße sind geeignet?
Geeignet sind verschließbare Gefäße wie Flaschen aus Kunststoff. Sie sollten ein Fassungsvermögen von rund 0,5 Liter haben, damit der Inhalt eine gewisse Zeit reicht und die Flasche auch noch nicht zu schwer ist. Des Weiteren sollten die Flaschen standfest, möglichst auslaufsicher, leicht zu verschließen und auch spülmaschinenfest sein. Zur Auswahl stehen Flaschen mit Schraub- oder mit Saugverschluss. Hierbei sollten die Vor- und Nachteile auch altersabhängig berücksichtigt werden.

Wie kann das Befüllen der Trinkgefäße organisiert werden?
Das Befüllen der Flaschen kann von jedem Kind einzeln vorgenommen werden oder es werden so genannte Wasser¬dienste eingeführt. Befüllen die Kinder einzeln ihre Flaschen, so kann es zu einer Schlange vor dem Gerät und zu Wartezeiten kommen. Werden Wasserdienste eingeführt, so füllen z.B. zwei Schüler die Flaschen für die gesamte Klasse. Für das Transportieren der Flaschen eignen sich Flaschentragetaschen. Mit Taschen unterschiedlicher Farbe kann der Wasserdienst zwischen gesprudeltem und stillem Wasser unterscheiden. Wichtig ist, dass sowohl die Flaschen als auch der Verschluss den Namen der Schüler trägt, um eindeutige Zuweisungen zu gewährleisten. Das Versorgen einer Gruppe/Klasse benötigt ca. 15 Minuten..

Wie kann das Wassertrinken im Kita-/Schulalltag gestaltet werden?
In der Gruppe bzw. im Unterricht kann das Trinken zu Störungen oder Unruhe führen, wenn die Kinder immer wieder an der Trinkflasche nuckeln bzw. die Flasche öffnen und schließen. Das Einführen von Trinkritualen hilft, ein regelmäßiges Wassertrinken zu sichern und Störungen zu vermeiden.

Womit ist noch nach Neueinführung eines Wasserspenders zu rechnen?
Anfangs ist das Interesse an einem neu angeschafften Wasserspender groß. Viele Kinder sind mit Eifer dabei, die Flaschen zu füllen und zu trinken. Dies kann anfänglich zu Unruhe führen. Sowohl den Kindern als auch den Fachkräften ist eine ausreichende Eingewöhnungsphase einzuräumen. Da sich bei den meisten Kindern der Flüssigkeitskonsum dank des Wasserspenders erhöht, muss – zumindest anfänglich – mit einer Zunahme der Toilettengänge gerechnet werden. Es sollten ausreichend Toiletten in einem einwandfreien Zustand zur Verfügung stehen.